Weiterleitungen in Shopware 6 einrichten
Wenn Unterseiten nicht mehr vorhanden sind oder sich die URL für bestimmte Inhalte geändert hat, erscheinen Fehlermeldungen wie beispielsweise ein 404-Statuscode. Langfristig gesehen sind solche Fehlermeldungen sowohl für die Suchmaschinenoptimierung als auch für das Nutzererlebnis störend. Das Einrichten von Weiterleitungen (im Englischen "Redirects") ermöglicht es, von nicht mehr vorhandenen zu intakten Seiten weiterzuleiten.
301- oder 302-Weiterleitung - wann nutzt man welche?
Die am häufigsten genutzte Weiterleitung ist die 301-Weiterleitung. Der 301-Statuscode steht für "Moved Permanently" (im Deutschen: "permanent verschoben"), die Weiterleitung ist also nicht nur vorübergehend sondern soll dauerhaft stattfinden. Dies macht beispielsweise Sinn, wenn ein Produkt im Shop nicht mehr zur Verfügung steht und es dafür ein Nachfolge- oder ähnliches Produkt gibt. Der sogenannte "PageRank" wird bei einer 301-Weiterleitung in Gänze an die Zielseite weitergegeben, was sich positiv auf diese auswirkt. Eine 302-Weiterleitung sollte dagegen bei vorübergehenden URL-Änderungen genutzt werden, wenn die Seite also zu einem späteren Zeitpunkt wieder erneut erscheinen wird. Dies ist zum Beispiel bei Produkten zu empfehlen, die nur saisonal angeboten werden oder nur mittelfristig nicht mehr vorhanden sind. Der 302-Statuscode, der für "Moved Temporarily" (im Deutschen: "vorübergehend verschoben") steht, informiert dabei die Suchmaschinen, dass der Link zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal geprüft werden soll.
Weiterleitungen in der .htaccess-Datei im public-Verzeichnis hinterlegen
Im Standard von Shopware 6 gibt es im Backend kein Konfigurationsmodul, über das sich Weiterleitungen einrichten lassen. Aus diesem Grund müssen diese händisch in die .htaccess-Datei im public-Verzeichnis in den folgenden Bereich eingepflegt werden:
<IfModule mod_rewrite.c>
RewriteEngine On
[...]
</IfModule>
Eine 301-Weiterleitung könnte an dieser Stelle beispielsweise wie folgt aussehen:
Redirect 301 /altes-produkt/ https://www.shopurl.de/neues-produkt/
Der erste Teil nach der "301" ist die relative URL der Ausgangsseite, der zweite Teil die statische URL der Zielseite. Nicht nur aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung sollte an dieser Stelle darauf geachtet werden, lange Weiterleitungsketten unbedingt zu vermeiden.
Weiterleitungen im Backend hinterlegen
Wer die Weiterleitungen gern komfortabel im Backend einrichten und verwalten möchte, kann dazu beispielsweise die Erweiterungen https://github.com/tinect/TinectRedirects oder https://github.com/scope01-GmbH/ScopPlatformRedirecter nutzen. Nach der Installation und Aktivierung stellen diese unter "Einstellungen", "Erweiterungen" beziehungsweise "Shop" und "Weiterleitungen" ein entsprechendes Konfigurationsmodul für 301- und 302-Weiterleitungen zur Verfügung. Auch im Shopware Store wird man unter dem Suchbegriff "301 Weiterleitungen" fündig.
Eine eigene 404-Seite für nicht verfügbare Unterseiten
Insofern bestimmte Unterseiten nicht verfügbar sind, sollte dies für den Nutzer sofort erkennbar sein. Eine eigene 404-Seite ist in diesem Fall oftmals besser als den Nutzer beispielsweise auf die Startseite weiterzuleiten - auch weil sie dem Crawler der Suchmaschine direkt den korrekten Fehlercode übermittelt.
In Shopware 6 legt man für eine eigene 404-Seite zuallererst einmal unter "Inhalte" und "Erlebniswelten" ein eigenes Layout vom Typ "Shopseite" an. Dieses kann nach Belieben gestaltet werden, beispielsweise indem darin eine Überschrift wie "Die Seite wurde nicht gefunden" und darunter das Kontaktformular platziert wird. Als letzten Schritt muss dann das neu erstellte Layout noch unter "Einstellungen", "Shop" und "Stammdaten" beim Feld "Shopseiten-Layout für 404-Seiten" zugewiesen werden.